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Komodo - Drachen und Meer

Keine Wolke ist am strahlend blauen Himmel zu sehen, als wir nach dem Frühstück zum Hafen gehen. Ein Fischerboot soll uns in den Komodo Nationalpark bringen zur Insel der Warane. Am Kai sitzen einige Männer, schauen kurz auf und widmen sich dann wieder ihren Leinen. Fremde sind hier ein gewohntes Bild, seit der Nationalpark zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Die Gewässer sind ein Paradies für Taucher, die Inseln Komodo und Rinca die Heimat der Warane, Riesenechsen aus einer vergangenen Zeit.

Joker verhandelt mit einigen Fischern, nach wenigen Minuten winkt er mir zu. Rund 70 € kostet die Tagestour mit dem betagten Boot. Der Käptn verschwindet im Steuerstand, kurz darauf tuckert der Schiffsdiesel los, ein Geräusch, das uns die nächsten Stunden begleiten wird. Kurz darauf entert ein zweiter Fischer mit mehreren Plastiktüten das Boot; er hat noch Proviant gekauft, Wasser, Früchte, Gemüse und Hühnchen. Die Leinen werden losgeworfen, langsam gleiten wir aus dem Hafen.

Auf dem Deck werden ein paar Matratzen ausgebreitet. Wir strecken uns aus und bestaunen die Inselwelt. Fischerdörfer ziehen vorbei, Häuser auf Stelzen, direkt am Strand gebaut. Früher lebten in diesen Gewässern viele Seenomaden auf ihren Booten; voller Furcht vor den Landgeistern kamen sie nur gelegentlich in die Häfen, um die gefangenen und getrockneten Tintenfische gegen Reis, Zucker oder Tabak zu tauschen. Die meisten dieser Familien sind - auch auf Druck der Regierung - sesshaft geworden, leben nun in diesen Stelzenhäusern; ein Kompromiß - zwar mit dem Land verbunden, aber Bett und Kochstelle über dem Meer ...